20 Dezember 2011

Huichol Art



First I have to admit that this drawing is a copy but a really nice one. 
Some years ago, according to a report on television, I researched for Huichol art on the internet and found pictures that cast a spell over me then for the first time.

This fascination lasts until this very day. The Huichol art does not only light up walls, clothings, masks etc., they also light up my life. The use of extreme bright and contrasting colours reflects excactly my preference for using them in paintings. I chose to copy this painting also because of having a particular liking of stag beetles, and I painted it only by using coloured pencils. Unfortunately, I did not found any interpretation on it and well, I keep in mind that it is not always possible to explain paintings in a logical way, nor are the explanations  themselves logical.

The Huichol or Wixáritari are a small ethnic group of around 12,000 people, living in Mexico's Sierra Madre mountains. They are agricultural people and dependant upon corn which they plant, raise and harvest always with relegious ceremonies. The Huichol religion is a major motivation for most of their art, and their daily life is devoted to their gods like Tatewari´ - the Grandfather Fire, the God Káuyúmarie - the Blue Deer or Tatéi Kukurú'Uimári - the Mother of Maize. Especially the Blue Deer is quite often illustrated in the paintings and a very sacred animal for them (here in brown and green). The Huichols are also known for using Peyote (a hallucinogenic cactus) in their rituals to provide ideas, motifs and visions for their artwork. Maybe that is why there is always an explosion of colours combined with symbols of the Huichol mythology and shamanistic traditions.

A lot of Huichols have moved to cities now making their special yarn paintings, created by pressing strands of coloured yarn into warmed beeswax, available for a larger number of people. And even the influence of the US and Christian Church is getting stronger and stronger what I regard with skepticism. I am aware of that modernisation and commercialisation will always find their way but I deeply hope that these Indians can keep their culture and traditions quite unchanged. I appreciate having heard of the Wixáritari but their special visionary art belongs to them. It's magical and unique. 

07 Dezember 2011

Puzzle



Man sagt über das Puzzlen, es sei ein Geduldspiel, bei dem man versucht, einzelne Teile wieder zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Etwas Ganzes hat etwas Vollkommenes, dass sich nicht noch weiter verbessern lässt.

Ich glaube, dass wir regelmäßig im Leben auf sämtlichen Ebenen nach diesem Ganzen streben und mit jedem Jahr neue Puzzlestücke finden und sammeln, diese zusammen- und wieder auseinandersetzen, mal beiseite  legen, um sie dann wieder herauszukramen und wir sind glücklich, wenn ein Stück zum richtigen Zeitpunkt ans passende andere Puzzlestück angelegt werden kann. Es ist durchaus eine Geduldsprobe, denn das Leben ist keines der einfachen Puzzle, weil man nicht sofort erkennt, was zusammen gehört. Man muss es einfach probieren. Das kostet Zeit.
Dieses Jahr habe ich gelernt, mir selbst viel Zeit zu schenken. Nichts muss in Eile erlebt werden. Manchmal bringt mich das Allerweltskonzept durcheinander und ich sehe auch Menschen auf Standardziele losrennen, als wären sie gerade im Sparangebot im Supermarkt und dann frage ich mich schon, ob etwas schief läuft, ob ich etwas falsch anpacke? Doch ich habe meinen ganz eigenen Rhythmus und mein ganz eigenes Puzzle wie jeder von euch. Und gewiss wird es Teile geben, die wir nie finden und ins Puzzle setzen können, weil wir sie vielleicht nie verstehen und erleben dürfen und solange das Vollkommene nicht erreicht ist, bleibt das Puzzeln spannend und interessant.

Erwan möchte ich an dieser Stelle ein großes Dankeschön sagen, dass er das Puzzle-Bild so mag und bei sich aufgestellt hat. Für mich ist das eines der schönsten Komplimente, die man bekommen kann. Danke.

30 November 2011

All Spaces



Das Originalbild habe ich 2005 in Weiden gemalt. Zu Beginn sah es farblich komplett anders aus, eher neutral und zurückhaltend. Mit diesen Foto-Bearbeitungen habe ich aber das Spiel mit den Farben erneut gewagt. Fotokopien davon hatte ich mit nach Spanien genommen und meine Männer-WG in Madrid und deren Freunde haben sie mir gern als Erinnerung abgenommen. Ich denke, die Farben sprechen an, weil sie etwas Lebendiges haben, etwas Energiespendendes. Es ist keine große Kunst, so etwas zu malen, aber "All Spaces" hat für mich eine tiefe Bedeutung. Ich habe die Namen all der Städte in die Bilder integriert, in denen ich gelebt habe. All diese Orte machen einen Teil von mir aus.

Als Kind dachte ich immer, dass ich niemals wegziehen würde, für immer und ewig meine Heimat bräuchte. Vor dem Abitur und besonders kurz danach aber hat mich das Nomadenblut durchströmt. Die Angst vor Neuem wich der Neugier auf fremde Orte, Länder und Sprachen, andere Menschen. Ich wollte und will immer weg, weg, weg. Und bis heute habe ich eine Unruhe in mir, die mich raus treibt. Ins kalte Wasser springen gibt mir mehr, als bequem an einem Ort zu weilen. Vor allem, wenn der Ort mir nicht mehr das geben kann, wonach ich mich sehne. Ich bin mir bewusst, dass es nicht ewig ein Nomadenleben sein kann, wenn man bestimmte Dinge erreichen will, doch bisher hat es sich so gestaltet, dass ich immer die Phasen meines Lebens abpasste, so dass die Orte gut dazu passten.

Mein Stadtroda hat mich beschützt und behütet groß gezogen. Keine Großstadt hatte da Einfluss auf mich, was ich im Nachhinein gut finde. Jena ist etwas ganz Besonderes - sie ist eine Stadt, die ich mit guter Musik, Kunst, intellektuellen Menschen und viel Tiefgründigkeit verbinde. Sie hat mir in der Nachschulzeit eine Übergangsphase geschenkt, an die ich mich gern erinnere und deren Menschen ich bis heute im Herzen trage. Weiden war ein Experiment für mein Herz und meine Selbstständigkeit, das mich einen großen Schritt weiter brachte, etwas Musik verewigte und auch dort habe ich eine Seele, meine liebe Jenny, die ich nie im Leben missen möchte. Paris ist dazwischen ein kurzer aber intensiver Abstecher gewesen, der mir wieder bewusst machte, wieviel mehr ich lebendig sein kann, wenn ich mal raus komme. Nicht zu vergessen, dass Französisch nicht nur meine erste Fremdsprache, sondern auch die schönste Sprache für mich ist und bleibt. Die Liebe für die Sprache und das Land habe ich meinem Vater zu verdanken. Er hat mich hier mehr geprägt, als er weiß. Madrid hat mein Immunsystem lahm gelegt, mir eine Sprache nahe gebracht, die ich sehr praktisch finde und die ich verstand, ohne je ein Wort wirklich gelernt zu haben. Die Zeit in Marbella steht für Multikulti und Hippie-Leben, aber auch für Angst, Oberflächlichkeit, operierte Millionärsgattinnen, vor denen ich erschrak, für herzliche Argentinier ... und für eine Zeit, in der ich mich zwischen Alt und Neu entscheiden musste. Ich entschied mich für Alt und landete in der Stadt, die in Deutschland zu der Zeit die Einzige war, in der ich leben wollte. Regensburg - hier habe ich nun alles erlebt und gelebt und das erreicht, was ich mir wünschte. Und die Menschen, die mich hier prägten, ja sie alle sind zum Großteil leider nicht mehr hier, weiter gezogen oder sie waren sowieso nur auf der Durchreise. Sie sind eine Reflektion, sind neue Optionen und Inspirationen.
Aber das genau ist es, was Regensburg ist und war für mich - eine Inspiration. Und "All Spaces" wird eine neue Auflage bekommen, solange das Zigeunerblut in mir fließt.

21 November 2011

Norma Jeane Baker



Norma Jeane ist ein Inbegriff von Sinnlichkeit, Schönheit, Glamour und Naivität. Für mich bedeutet sie noch mehr, denn bei einem intensiveren Blick auf ihr Leben erkennt man eine Kindheit, in der sie herumgeschubst wurde, dass sie früh verheiratet und von der Schule genommen wurde, und dass sie dann mit einer umwerfenden Ausstrahlung ausgestattet die ganze Welt anzog. Meiner Meinung nach ist es nicht leicht, zunächst in eher Unbeliebtheit aufzuwachsen und dann zu einer Frau zu werden, die man fast nur als Sexsymbol wahrnimmt, weil jedes Mal das tiefere Interesse an ihrer Person auf der Strecke bleibt. Sie steht symbolisch für die unausgeglichene Wahrnehmung zwischen Optik und Persönlichkeit.

Ursprünglich wollte ich meine Abi-Abschlussarbeit über Norma Jeane schreiben, doch man riet mir davon ab, weil es ein zu "unseriöses" Thema gewesen wäre. Was für eine oberflächliche Meinung ist das, wenn sie als Pin-up Girl und naives Blondchen mehr als Schauspielerin, Sängerin oder Mensch gesehen wird. Ich bin sehr von ihrer Verletzlichkeit berührt und kann es gut nachfühlen, welche Leere in einem entstehen kann, wenn man permanent nur durch die Optik wahrgenommen und vorverurteilt wird. Nicht jeder macht sich die Mühe, den Charakter und dein Können, deine Interessen und Facetten zu entdecken. Man braucht Stärke, viel Geduld und immer wieder Überzeugungskraft, und das Vertrauen, doch noch auf Menschen zu treffen, die durch die Fassade hindurch schauen, denn sie sind es, die einem Halt im Leben geben und zu engsten Vertrauten werden. Norma Jeane suchte dies in den Männern, in den Produzenten der Filmindustrie und suchte nach Charakterrollen, um als Schauspielerin ernst genommen zu werden. 

In meiner Jugendzeit habe ich gelernt, was es bedeutet, nicht der Liebling und das hübsche Mädchen zu sein. Oft wurde ich als zu ernste und komische Brillenschlange betitelt, von Mädchen wie Jungs bespuckt, mit Steinen beworfen und gehänselt. Es hatte mich traurig und schüchtern gemacht. Irgendwann dachte ich mir aber, es ist besser, durch Können, Wissen und einfach als guter Mensch aufzufallen, als durch Coolness und Optik. Meine Hobbies und meine Interessen haben mir geholfen, stark zu werden und zu sein. Norma Jeane fehlte diese Stärke am Ende. Ihr nicht leichtes Schicksal zwang sie in die Knie und schwächte ihre Nerven ungemein. Das alles nahm ihr die Kraft.

Meine Kraft bekomme ich von all jenen, die mich nicht gleich in eine Schublade packen, aus der ich nicht mehr heraus komme. Mir ist bewusst, die Optik ist oft genug noch das Erste, was man wahrnimmt und hänseln wird mich heute gewiss keiner mehr, doch ich finde wirklich, es gibt immer MEHR zu entdecken.

16 November 2011

Lucanus cervus


Unsere erste Begegnung war in den 90er Jahren an einem Hang im Bäckertal bei Stadtroda. Ich turnte mit meinem Bruder wieder irgendeine Wiese hoch und ich erschrak regelrecht, als ich den riesigen Hirschkäfer bemerkte. Die Größe und das imposante Geweih waren sehr beeindruckend. Nur männliche Käfer tragen es; dazu sind Weibchen wesentlich kleiner als ihre männlichen Artgenossen. Kaum war der Schreck vorbei, faszinierte mich dieser Käfer auch schon und das tut er bis heute. Dies spiegelt sich in einigen Skizzen und Acrylbildern wider sowie in diesem Bild, das ich meinem Bruder zum 25. Geburtstag malte. Ich dachte mir, es wäre mal ein etwas anderes Bild und eine etwas andere Art der Erinnerung an unsere gemeinsamen "Spieltage" aus der Kindheit.

Der Lucanus cervus ist zum INSEKT DES JAHRES 2012 gekürt worden. Meiner Meinung nach zu recht, denn leider ist er in Deutschland noch immer auf der sogenannten Roten Liste und damit stark vom Aussterben bedroht.

09 November 2011

Verantwortungsflucht





Ursprünglich bin ich für dieses Bild mit dem Titel "Sperm Cocktail" (Pastellkreide) von einer Werbeanzeige inspiriert worden und habe es mit  Anfang 20 gemalt. Es hing lange Zeit direkt gegenüber meinem Bett. Hatte es damals eine noch geringe Bedeutung und war als Dekoration und Anspielung auf Sex gedacht, hat es heute an Bedeutung und auch Mahnung gewonnen.

Nicht nur in der Politik fällt immer öfter das Wort "Verantwortungsflucht", sondern auch im privaten Umfeld konnte ich dieses Jahr erschreckende Beispiele davon beobachten. Es geht ganz konkret um das Sitzenlassen von werdenden Müttern, für mich eine feige und unehrenhafte Flucht vor der Verantwortung. 

Am Zeugungsprozess sind immer Zwei beteiligt und zwei Verstände sollten an die Konsequenzen denken. Offenbar wird man(n) in diesem Fall vom Ergebnis der Aktion so überrascht, dass er planlos die Flucht antritt, zur Ex-Frau zurückkehrt oder Aussagen der Schwangeren gegenüber äußert wie in etwa: Du bist nicht mehr so Rock'n Roll, Baby. Nein, in der Tat ist eine schwangere Frau nicht mehr so Rock'n Roll wie vorher; ihr Körper vollbringt nur gerade  eines der größten Naturwunder überhaupt. Wusstet ihr, dass Frau nur an 1 bis 2 Tagen im Monat schwanger werden kann? Dass ein gesundes Paar etwa 11 Chancen im Jahr hat, ein Kind zu zeugen und dass es da draußen abertausende Paare gibt, die sich leider in ein Kinderwunschzentrum begeben müssen? 


Da drängt sich mir wirklich die Frage auf, wieweit meine Herren habt ihr gedacht? Ein Kind ist keine Anschaffung wie das neueste App für das IPhone, dass ich bald wieder entfernen kann. Ich habe Beispiele gesehen, die Leichtsinnigkeit mit diesem Thema widerspiegeln, ja sogar die extreme rosarote Brille, die auch Männer gern aufsetzen. 

Indem sie die Frauen mit dem Kind allein lassen, während und nach der Schwangerschaft, geben sie ihren Teil der Verantwortung aus den Händen.  Jede noch so schwierige Lebenslage, die ich teils stundenlang und  grübelnd erörtert habe, ist keine Entschuldigung dafür, dass sie bei der Umsetzung ihres Kinderwunsches kaum über die tatsächlichen Konsequenzen nachgedacht haben. Verantwortungsflucht ist bequemlicher Egoismus und die vertane Chance, etwas Gutes für die nachfolgende Generation zu tun, die sich auf meinem Bild ihren Weg bahnt.

06 November 2011

Collage sans Concept

Dieses Bild mit dem Titel "Collage sans Concept" habe ich im Sommer 2010 erstellt aus Bildteilen des Bildes "Sans Concept". Warum nenne ich es "ohne Konzept"? Weil ich tatsächlich keinerlei Konzept mehr hatte und einfach drauf los gemalt habe. Ursprünglich war dieses Bild ein Auftrag. Ein befreundetes Paar wollte ein großes Bild für deren neues Schlafzimmer. Ich sah mir die Farben des Zimmers an, unterhielt mich mit ihnen über ein paar Ideen und erstellte bereits eine Skizze im Kopf. Doch an einem schwarzen Freitag musste ich erfahren, dass er bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Der Schock und die Trauer saßen auch bei mir sehr tief. Man wird völlig aus seinem sonst so unbeschwertem Leben raus gerissen, bekommt zu spüren, wie schnell sich das Leben verändern, wie schnell es zu Ende sein kann. Die Farbwahl vor dem Unfall war dunkel und düster. Nach dem Tod von ihm konnte ich einfach keine düsteren Farben und Motive mehr malen. Es widerstrebte meiner positiven Lebenseinstellung, besonders nach so einem Ereignis, und mit einer bunten Farbwahl wollte ich dem Negativem etwas Positives entgegenstellen. Ich malte das Bild nun für sie, verwendete persönliche Symbole und gemeinsame Erinnerungen der beiden. Der Buddha-Kopf zum Beispiel steht für die Lebenseinstellung, für jeden Menschen Verständnis aufzubringen, ihm keine Schuld zu geben, keinen Groll zu hegen. Die weiße Blume ist eine Art der Orchidee und war seine Lieblingsblume und die Hand der Fatima steht für die Abwendung von Unglück und Bösem. Es war meine Art, ihr neuen Lebensmut und einen Blick nach vorn zu geben und gleichzeitig eine Ermahnung für mich selbst, ein bewusstes, zufriedenes und dankbares Leben zu führen, denn wir haben alle nur eines davon.